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Fasten ist ein Thema, das in vielen Kulturen und Religionen eine lange Tradition hat und den Verzicht auf Nahrung oder bestimmte Lebensmittel bzw. Genussmittel umfasst. Die moderne Interpretation des Fastens konzentriert sich darauf, den Körper von täglichen Belastungen zu regenerieren und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Von intermittierendem Fasten bis hin zu längeren Saftkuren oder Heilfasten gibt es verschiedene Methoden, die angewendet werden können.
Beim Fasten durchläuft der Körper verschiedene Stoffwechselprozesse, um Energie aus gespeicherten Reserven zu gewinnen. Der Insulinspiegel sinkt, was die Fettverbrennung fördert und Entzündungen reduziert. Der oft diskutierte Anti-Aging-Effekt des Fastens basiert vor allem auf den Prozess der sog. Autophagie, bei der beschädigte Zellen und Zellbestandteile recycelt werden.
Der Verzicht auf gewohnte Nahrungsmittel kann sowohl körperlich als auch emotional herausfordernd sein. Der Körper reagiert möglicherweise mit Heißhunger und Schwäche. Mental ist der Verzicht oft schwer, weil wir emotional an bestimmte Essgewohnheiten oder Belohnungsmechanismen gebunden sind. Auch Entzugserscheinungen können auftreten, insbesondere wenn man sich von koffeinhaltigen Getränken, Zucker oder anderen suchterzeugenden Substanzen entwöhnt. Diese können vorübergehende Symptome wie Kopfschmerzen, Reizbarkeit oder Müdigkeit verursachen.
Am besten nutzt man die Fastenzeit, um auf stark verarbeitete Lebensmittel, zuckerreiche Produkte und Alkohol zu verzichten. Ein länger andauernder Verzicht auf essentielle Nährstoffe oder eine zu extreme Kalorienrestriktion kann jedoch negative Auswirkungen haben und sollte vermieden werden. Wenn während des Fastens Symptome wie anhaltende Schwäche, Schwindel, starke Kopfschmerzen oder eine drastische Verschlechterung des Wohlbefindens auftreten, ist es wichtig, den eigenen Körper ernst zu nehmen und gegebenenfalls das Fasten zu unterbrechen.
Ich würde nicht empfehlen, eine streng reduzierte Fastenkur im normalen Berufsalltag durchzuführen, sondern sich wirklich eine bewusste Auszeit dafür in einem geschützten Rahmen zu nehmen. Hierfür gibt es inzwischen tolle Angebote mit ärztlicher Begleitung oder Fastenwochen mit ausgebildeten Fastenbegleiter:innen.
Um während der Fastenzeit mit Hochs und Tiefs umzugehen, ist es wichtig, sich auf unterstützende Aktivitäten wie Meditation, Entspannungstechniken oder leichte Bewegung zu konzentrieren. Außerdem kann es hilfreich sein, sich bewusst zumachen, warum man fastet und welche langfristigen Ziele damit verbunden sind.
Während Fasten darauf abzielt, den Körper zu reinigen und zu regenerieren, sind Crashdiäten oft mit extremen Kalorienrestriktionen verbunden, die den Stoffwechsel negativ beeinflussen können und langfristig oft nicht nachhaltig sind. Ich glaube an eine ganzheitliche Herangehensweise an die Ernährung, die eine langfristige Umstellung der Essgewohnheiten einschließt. Durch das Fasten können wir zwar lernen, bewusster mit unserer Ernährung umzugehen, unsere Essgewohnheiten zu reflektieren und ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse unseres Körpers zu entwickeln. Für langfristige Gesundheit und nachhaltiges Wohlbefinden ist es jedoch unerlässlich, sich gesunde Routinen für den Alltag zu schaffen, denn eine Woche Detox ist nur ein winziger Tropfen auf dem heißen Stein und wird längerfristig keine Wirkung zeigen.
Meine Tipps für die Fastenzeit sind deshalb: Sich langsam an das Fasten herantasten, ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, auf die Signale des eigenen Körpers hören, sich auch danach ausgewogen ernähren, Stress reduzieren und regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren. Nutze die Fastenzeit, um dich mit deinen eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und dich liebevoll und wertschätzend um deinen Körper zu kümmern anstatt mit radikalen Diäten gegen ihn zu kämpfen.
Hier geht's zur Sendung des Krone-Gesund-Magazins, in der ich zu Gast war:
Krone Gesund Magazin 4.März 2024
